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Grußwort
von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup
Ein Schloss als Zentrum, von dem aus die Straßen fächerartig abstrahlen – so sah vor über 300 Jahren un- ser Stadtgründer, Markgraf Karl-Wilhelm, der Legende nach im Traum seine Resi- denz. Mitten im Hardtwald ließ er am 17. Juni 1715 mit der Grundsteinlegung seinen Traum Wirklichkeit werden. Bereits wenige Monate später hat Karl
Jahres 1717 bei Obervogt Johann Christian von Günzer um die Erlaubnis zur Errichtung einer eigenen Zunft baten. Diese Erlaubnis wurde ihnen im Mai 1718 erteilt, so dass wir heute auf das 300jährige Bestehen der Schreinerzunft in Karlsruhe zurückblicken können. Zu diesem außergewöhn- lichen Jubiläum gratuliere ich der Schreiner-Innung und all ihren Mitgliedsbetrieben ganz herzlich. Wie viele andere handwerkliche Berufe auch, bewegt sich das Schreinerhandwerk heute im Spannungsfeld von Tradi- tion und Hightech. Einerseits erfordert das Handwerk immer noch viel Kreativität und Handarbeit – andererseits ist eine Schreinerei heute ohne moderne, computergesteuerte Ma- schinen kaum noch vorstellbar. Wie vor 300 Jahren ist für die Betriebe des Schreinerhandwerks die Mitgliedschaft in einer starken Gemeinschaft, das Mitwirken in einem eng- maschigen Netzwerk, wie es die Schreiner-Innung Karlsruhe darstellt, von großer Bedeutung. Ich bin mir sicher, dass unsere Handwerker – aufbauend auf einer Jahrhunderte alten Tradition – auch im Zeitalter von Digitalisierung und Hand- werk 4.0 gemeinsam die Zukunft meistern werden.
Wilhelm den sogenannten Privilegienbrief veröffentlicht und weit über die Grenzen hinaus bekannt machen lassen. Den Menschen, die sich in Karlsruhe ansiedeln und beim Aufbau der Stadt dabei sein wollten, sicherte er darin für die damali- ge Zeit weitreichende Freiheitsrechte sowie Steuer- und Han- delserleichterungen zu. Menschen aus ganz Europa kamen daraufhin nach Karlsruhe. Menschen, die sich etwas Neues aufbauen wollten. Menschen, die mit ihren Fähigkeiten und Fertigkeiten zum Entstehen eines prosperierenden Gemein- wesens beigetragen haben. Der Aufbau der neuen Stadt erforderte viele handwerklich begabte Hände, und mit Sicherheit gehörten die Schreiner damals zu den gefragtesten Fachkräften, so dass es nicht verwundert, dass die Karlsruher Schreiner bereits Ende des
Dr. Frank Mentrup Oberbürgermeister
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