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Grußwort
von Präsident Joachim Wohlfeil und Hauptgeschäftsführer Gerd Lutz Handwerkskammer Karlsruhe
Die Handwerkskammer Karlsruhe gratuliert der Schreiner-In- nung Karlsruhe zu dem 300-jährigen Innungsjubiläum sehr herzlich. Nur drei Jahre nach Stadtgründung fanden sich in Karlsruhe Schreinermeister zu einer Standesvertretung zusammen, die schnell einen grundlegenden Beitrag zur Entwicklung der Fächerstadt leisteten. Das frühe Gründungs- datum der Schreinerzunft ist beachtlich. Schließlich galt es in den Anfangsjahren der Stadt, zu allererst fachkundige Handwerksmeister zu finden und zu gewinnen, die bereit waren, sich an dem Aufbau der Residenzstadt zu beteiligen. Wenn sich das Handwerk heute auf eine Jahrhunderte alte Tradition beruft, so tut es dies zurecht. Viele der modernen Gewerke des 21. Jahrhunderts lassen sich auf traditionel- les Handwerk zurückführen. Im Mittelalter, auch im ausge- henden Mittelalter bei der Gründung der Stadt Karlsruhe, stellten die Zünfte wichtige Selbsthilfeeinrichtungen dar. Staatliche Systeme zur sozialen Absicherung existierten noch nicht, und der Anspruch, jedem Zunftmitglied ein mög- lichst gleiches Auskommen zu garantieren und Notleidende zu unterstützen, entsprach der damaligen Auffassung einer an christlichen Idealen ausgerichteten Wirtschaft. Letztlich gehen sämtliche modernen Sozialversicherungssysteme auf dieses damals im zünftigen Handwerk vereinbarte Solidari- tätsprinzip zurück. Das Handwerk hat heute einen Sprung in die Moderne vollzogen, es hat das aus der mittelalterlichen Ständege- sellschaft stammende Zunftsystem hinter sich gelassen. Zu den Aufgaben der Innungen zählt im 21. Jahrhundert die Übernahme technischer Neuerungen, die Fähigkeit zu Wan- del und Innovation, die schnelle Reaktion auf Veränderung
des Marktes den Mitgliedsbetrieben näher zu bringen. Bei- spielsweise verändert die Digitalisierung der Wirtschaft die Strukturen der Ökonomie in den nächsten Jahren grundle- gend. Es ist Aufgabe der Schreiner-Innung Karlsruhe, diesen Veränderungsprozess zu den Mitgliedsbetrieben zu tragen und unterstützende Hilfen anzubieten. Dazu wünscht die Handwerkskammer Karlsruhe der Innung und den Betrieben auch in den kommenden Jahren viel Erfolg.
HANDWERKSKAMMER KARLSRUHE
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