conti_puncto_4-2020
Lifestyle-Produkt Hanf
Der neue Trend | Wie wirken die beliebten Lifestyle-Produkte aus der Cannabispflanze? Der Markt mit Hanfprodukten boomt: Ob Kaugummi, CBD-Öl, Tee oder Lippen- balsam – eine Vielzahl von Lebens- und Kosmetikartikeln mit Bestandteilen der Cannabispflanze schießen wie Pilze aus dem Boden. Doch welchen Nutzen haben sie für unsere Gesundheit oder können sie auch Schaden anrichten?
Drei Tropfen CBD-Öl unter die Zunge geträufelt, und schon verschwinden Kopfschmerzen, ein Hanfkaugummi gekaut, und Angstgefühle lösen sich im Nu in Luft auf. So steht es zumindest auf vielen Internetseiten, die das Extrakt, das aus der Cannabispflanze gewon - nen wird, fast schon als Wundermittel verkaufen. Was ist dran an dem neuen „Superfood“, das aus einer Pflanze ge - wonnen wird, die als Droge immer noch verboten ist? Wichtig ist die Unterscheidung zwi- schen den verschiedenen Inhaltsstoffen von Hanf. Produkte aus Hanffasern und -samen Hanf (botanisch: Cannabis) ist zunächst einmal eine gewöhnliche Nutzpflanze, deren Fasern zum Beispiel traditionell zu Seilen, Textilien oder sogar Toilet- tenpapier verarbeitet werden. Auch eine Vielzahl von Lebensmitteln stammt mittlerweile aus der Hanf-Nutzpflanze. Dazu gehören zum Beispiel Hanftee, Hanfmilch sowie Öl oder Mehl aus Hanf. Sie werden ausschließlich aus den Fa- sern oder Samen der Pflanze hergestellt. Ernährungswissenschaftler betonen, dass diese Lebensmittel tatsächlich für die Gesundheit förderlich sind. Sie ent-
halten viele Mineralstoffe wie Zink und Eisen sowie Vitamine und einen hohen Prozentsatz an pflanzlichem Eiweiß. Speziell Hanfsamen sind reich an wert- vollen Omega-3- und Omega-6-Fett- säuren. Diese Lebensmittel haben keine ver- gleichbare Wirkung wie Produkte mit CBD (Cannabidiol) oder gar das psycho - aktive THC (Tetra-Hydrocannabinol), die aus der Blüte gewonnen werden. Cannabidiol-Produkte Andere aktuell beworbene Hanf- Lebensmittel werden nicht aus der Nutzpflanze gewonnen, sondern nur mit CBD-Extrakt versetzt. CBD ist ein Inhaltsstoff der Hanfpflanze. Es soll bei der Linderung von Schmer- zen, Angstzuständen, Depressionen, Stress, Übelkeit und Entzündungen helfen. CBD hat keine berauschende Wirkung, die süchtig macht, und fällt daher auch nicht unter das Betäubungsmittelge- setz. Daher dürfen Lebensmittel, zum Beispiel Schokolade, Kaugummi oder Drops, damit ergänzt werden. Ob die Werbung hält, was sie verspricht, ist aber unklar. Testreihen und Studien zu CBD laufen derzeit noch.
16
Made with FlippingBook - Online catalogs