BKK AB_Valeo-2018-03

Aktuell

Hallux valgus:

Schöner Schuh, krummer Zeh

durch eine Schwangerschaft auftre- ten – begünstigt die Erkrankung.

Schöne Damenschuhe erfreuen das Auge. Doch sie verlagern zu viel Gewicht auf die Zehen und zwängen diese häufig ein. Auf Dauer verbreitert sich der vordere Fuß zu einem Spreizfuß, der Große Zeh knickt nach außen ab (z. B. beim rechten Zeh nach rechts), Großzehengrundgelenk und zugehöriger Mittelfußkopf wandern nach innen, und die Sehne verrutscht. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern führt auch zu Schmerzen, Druckstellen, Schwielen an den Zehen, Schleimbeutelentzündun- gen und Problemen beim Auftreten. Man spricht von Hallux valgus oder Ballenzeh – die häufigste Folge zu enger Schuhe, besonders wenn sie hohe Absätze haben und spitz zulaufen. Ist die Fehlstel- lung erst einmal aufgetreten, lässt sie sich kaum noch korrigieren und führt häufig zu Problemen beim Gehen durch Schmerzen und später Arthrose. Daher sollte man bereits aufmerksam werden, sobald der Fuß seine Form verändert, der Große Zeh von seiner natürlichen Achse abweicht, der Fuß sich innen hochwölbt oder Schmerzen (häufig auch an den kleineren Zehen) auftreten. Ein schwaches Bindegewebe – dies kann angeboren sein oder

Einige Hilfsmittel können einen Hallux valgus zwar nicht rückgängig machen, aber die Beschwerden lindern. Dazu zählen Schaumstoffkeile zwischen Gro- ßem und zweitem Zeh, ebenso wie Nachtschienen, Einlagen und Bandagen. Physiotherapie mit Fuß- und Zehengymnastik sowie Barfußlaufen können helfen, die geschwächte Fußmuskulatur zu stärken. Auf Schuhe mit Absätzen oder eng zulaufenden Spitzen muss fortan verzichtet werden. Ist ein normales Gehen nicht mehr möglich, hilft nur noch eine Ope- ration. Am besten geben Sie Ihren Zehen von vornherein genug Spielraum, sodass sie in ihrer natürlichen Position bleiben und den Fuß ein Leben lang tragen. Absätze sollten nicht zu hoch und Schuhe bequem und nicht zu spitz sein. Laufen Sie so oft wie mög- lich barfuß und treiben Sie regelmäßig Sport – z. B. Ballsport, Klettern oder Tanzen –, bei dem auch die Fußmuskeln trainiert werden.

Schlechte Noten für Selbstzahler- leistungen beim Arzt

die Bewertung „tendenziell nega- tiv“. Denn durch Überdiagnosen kann es zu erheblichen Schäden kommen. Mit „unklar“ bewerteten die Wissenschaftler die Osteopa- thie bei Kreuzschmerz: Über die Erfolge und Risiken lagen keine belastbaren Daten vor. „Die IGeL-Angebote orientieren sich nicht am nachgewiesenen medizinischen Nutzen, sondern an den Vorlieben einzelner Arzt- gruppen und an den Umsatzin- teressen der Praxen. Zum Teil werden Patienten unter Druck gesetzt, damit sie solche Leis- tungen annehmen. Das ist nicht hinnehmbar“, so Dr. Peter Pick, Geschäftsführer des MDS.

Jeder zweite Patient erhält beim Arztbesuch ein Angebot für Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL), die privat zu bezahlen sind, darunter häufig Früherkennungs- untersuchungen wie Ultraschall oder die Augeninnendruckmes- sung zur Glaukom-Früherken- nung. Doch der unabhängige IGeL-Monitor des Medizinischen Dienstes des Spitzenverban- des Bund der Krankenkassen e. V. (MDS) mahnt: „Viele der Topseller widersprechen aber Empfehlungen medizinischer Fachverbände, weil ihr Schaden den Nutzen überwiegt.“ Auch die neue Bewertung „MRT zur Früherkennung von Brustkrebs“ erhält von den Wissenschaftlern

„Mehr als jeder dritte Patient gab sogar an, dass er sich be- drängt oder unter Druck gesetzt fühlte“, so Dr. Christian Wey- mayr, freier Medizinjournalist und Projektleiter des IGeL-Monitors. „Wir sehen ein großes Potenzial zur Bereinigung des IGeL-Marktes und zum Schutz der Patientinnen und Patienten vor unnötigen und schädlichen Leistungen“, ergänzt Michaela Eikermann, Leiterin des Bereichs Evidenzbasierte Medizin beim MDS. Quelle: www.igel-monitor.de

6

Foto: © oliverel - stock.adobe.com, © cunaplus - stock.adobe.com

Valeo – stark und gesund • 3/2 018

Made with FlippingBook Learn more on our blog